Spielbericht 1. Mannschaft 8. Runde 2005/2006

Die Luft war raus!
Mit nur fünf Stammspielern mussten die Ilmenauer im vorletzten Spiel der Landesklasse Ost gegen Pößneck antreten. Da es praktisch um nichts mehr ging, war die Reizschwelle für einen Nichtantritt bei einigen Spielern noch mehr gesunken. Die starken Ersatzspieler Prof. Dennler und Dr. Lehmann Waren bereits im Urlaub. Da auch die zweite Mannschaft ein entscheidendes Spiel gegen den Abstieg hatte, musste die Mannschaft mit unerfahrenen Spielern aufgefüllt werden. Das zeigte sich sehr schnell. Töpfer, Schlötel und Lindig standen bald auf verlorenem Posten und mussten nach zwei Stunden Niederlagen quittieren. Zu allem Überfluss stellte auch noch Vielitz, der bisher ein Leistungsträger war, eine Figur ein.

Damit lag Ilmenau 0 : 4 zurück. Es bahnte sich eine Katastrophe an. Der Druck auf die restlichen Spieler war damit entsprechend hoch, da man kein Remis mehr abgeben konnte. Auch Münch hatte einen Bauern eingestreut, spielte aber mit gewohnter Kampfkraft weiter. Der Gegner belohnte das mit einem Figurenverlust und gab anschließend berechtigt auf. Eine gute Partie spielte Krasovsky mit konsequentem Angriff, dem der Gegner nicht gewachsen war. Lange musste auch Dr. Leuner die Stellung kneten. Er fand aber den entscheidenden Plan und ließ dem Gegner keine Chance (siehe unsere Partie) nachdem auch die Zeitkontrolle überstanden wurde.

Jetzt ruhten alle Hoffnungen auf Mehlhorn. Der hatte einen Bauern gewonnen. Die Stellung wies durch ungleiche Läufer aber erhebliche Remistendenzen auf. So war die Zeit sein wichtigster Trumpf, da nach dem Absolvieren von 40 Zügen jeder nur noch eine Stunde bis zum Blättchenfall hat. Diese Zeit kostete der Gegner voll aus. Das kommt äußerst selten vor. Nach fünfeinhalb Stunden war es endlich geschafft. Damit stand das 4 : 4 fest und der Meldebogen wies eine ebenfalls seltene Symmetrie auf. Die ersten vier Bretter wurden von Ilmenau gewonnen, die letzten vier verloren.

Ilmenau hätte gern Gehren beim Kampf gegen den Abstieg, bei dem Pößneck der wichtigste Konkurrent ist, besser unterstützt. Hält sich Gehren, ist die zweite Mannschaft von Ilmenau bereits gesichert. Ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt gelang der zweiten Mannschaft, die in stärkster Aufstellung (sogar mit Fornahl), gegen Erfurt klar gewann. Das sorgte dann noch für eine gute Stimmung bei den Ilmenauern.

pos6Dr. Leuner - M. Streit
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 7.Lc4 0–0 8.Le3 c5 9.Se2 Sc6 10.0–0 Sa5 11.Ld3 c4 Das ist nicht im Sinne der Grünfeld-Indischen Verteidigung, die Druck auf das weiße Zentrum bringt. 12.Lc2 b6 b5 mit eventueller Unterminierung des starken weißen Zentrums durch b4 entspricht eher dem Stellungstyp 13.Dd2 Lb7 14.Tad1 Dd7 15.Lh6 Tad8 16.Lxg7 Kxg7 17.f4 Mit starkem Zentrum erfolgt der Flankenangriff 17...e6 Das ist bereits ein ernsthafter Fehler. 17...f5 18. ef: Dd5 war vorzuziehen 18.f5! exf5 19.exf5 Dc6 20.f6+ Kh8 21.Sg3 Tfe8 22.Tf4 droht Le4 22...De6 Die Schlüsselstellung. Es droht De3+ nebst Angriff auf c3. Weiß hatte aber etwas weiter gerechnet. siehe Diagramm

23.Se4! 23...Lxe4 24.Te1! 24...Dd6 25.Texe4 Ein Turmpaar muss entfernt werden, sonst hat Schwarz zu viel Gegenspiel auf der e-Linie. 25...Txe4 26.Lxe4 Der weiße Läufer steht jetzt zentral, ganz im Gegensatz zum schwarzen Springer 26...Te8 27.Lf3 Te6 28.Th4 Df8 eine traurige Notwendigkeit! Natürlich nicht Tf6:, wegen Dh6. 29.Df4 Dd8 30.Dh6 Dg8 31.Tf4 Td6 32.g4 Te4 nebst De3 hätte auch gewonnen 32...Sc6 33.g5 b5 34.Te4 Td8 35.Te3 Sb8 Der Springer spielt eine traurige Rolle! 36.Te7 a6 37.Ld5 Der Läufer ist wegen Te8 tabu! 37...Df8 Nach Tf8 kann sich Schwarz nicht mehr rühren und verliert nach h4 und h5 38.Dxf8+ Txf8 39.Lxf7 h6 40.h4 hxg5 41.hxg5 Sc6 42.Tc7 Txf7 43.Txf7 b4 Ein letzter Versuch, der aber zu spät kommt. 44.Tc7 bxc3 45.Txc6 c2 46.Txc4 c1D+ 47.Txc1 1–0