Erste Pokalrunde gut überstanden

Jedes Jahr, wenn die Punktspielsaison zu Ende geht, können die Schachspieler im Pokal neue Gesichter sehen. Bis zur Thüringenliga reicht die Hauptrunde. Da nur an vier Brettern gespielt wird, steigen die Chancen der unterklassigen Mannschaften. Das wird noch verstärkt durch die Unlust mancher Spieler, weitere Wochenenden für den Sport zu opfern. So fuhr auch Ilmenau nicht in stärkster Aufstellung zum Bezirksligavertreter nach Vacha. Die hatten allerdings auch nicht viel Auswahl, da sich einige starke Spieler für den entscheidenden Aufstiegskampf in der nächsten Woche zurück hielten.

Eine beliebte Taktik beim Pokal ist, dass Weiß auf Angriff spielt und sich Schwarz zunächst zurückhält. Sobald ein Punkt geholt wird, beginnt das Taktieren. Bereits nach einer Stunde schien das für Ilmenau aufzugehen, denn Münch bekam, mit den schwarzen Steinen spielend, ein Figur geschenkt. Darauf kann er sich in letzter Zeit fast verlassen. Irgendetwas muss an dem Mann dran sein, dass ihn alle etwas schenken wollen! Allerdings hatte er in der Folge noch viel Mühe, einen Punkt daraus zu machen.

Sehr zuvorkommend verhielt sich auch der Gegner von Thomas Heerd am ersten Brett. Vacha hatte taktisch aufgestellt, sodass Heerd erhebliche DWZ-Vorteile hatte. Das war dem Spiel auch anzumerken. Der Gegner vermutete wohl wesentlich mehr hinter den Zügen von Heerd und spielte sehr vorsichtig. Das ist gegen einen stärkeren Spieler meist die falsche Strategie. Thomas nutzte konsequent seinen Raumvorteil und konnte in die gegnerische Stellung entscheidend eindringen. (siehe Partie). Damit stand der Sieg von Ilmenau schon fast fest, da nach der Berliner Wertung bei Punktgleichheit die Bretter in ihrer Reihenfolge mit 4 (erstes) bis einen Punkt (viertes) gerechnet werden.

Jetzt konnte an den anderen Brettern locker gespielt werden. Zu locker machte das allerdings Leuner, der zu schnell gewinnen wollte und fehl griff. Martin Vielitz hätte jetzt Remis machen können. Sein Gegner, Thomas Meyer wollte aber unbedingt noch etwas für seine Wertungszahl tun. Martin verteidigte sich geschickt und konnte den etwas unbegründeten Angriffsversuch kontern. Geschickt nutzte er nach einem Qualitätsgewinn seine materielle Überlegenheit aus. Damit stand das Endergebnis von 3 : 1 für Ilmenau fest. Die nächste Runde ist am 11.6.

Klaus Leuner

Heerd - Roth
1.Sf3 d5 2.g3 c6 3.Lg2 e6 4.d3 f5 5.0–0 Sf6 6.Sbd2 Le7 7.e4 0–0 [7...fxe4 8.dxe4 dxe4 9.Sg5 e3 war wesentlich besser und führt zum Ausgleich] 8.De2 b6 9.exd5 exd5 10.Se5 Das ist ziemlich verpflichtend, weil es auch zum Generalabtausch führen kann. 10...Ld6 11.f4 Te8 12.Sdf3 Dc7 13.b3 Lb7 14.Dd2 Ein etwas eigenartig wirkender Zug, der erst durch den Gegner richtig stark gemacht wird 14...Sbd7 15.Lb2 Te7 16.Sh4 g6 Schwarz lässt sich einschüchtern! Nach dem Nehmen auf e5 hat Weiß nicht viel 17.Sxd7 Sxd7 18.Dc3 Sf8 Darauf hatte sich Schwarz verlassen. Er steht aber schon jetzt auf Verlust. 19.Dh8+ Kf7 20.Sf3 Ke8 Wie jetzt weiter? Schwarz droht, sich mit den Zügen Kd7 nebst Tae8 zu konsolidieren. – siehe Diagramm 21.Lf6! Kd7 [21...Te2 22.Tfe1; 21...Te6 22.Sg5 Te3 23.Tae1 Txe1 24.Txe1+ Kd7 25.Dg7+] 22.Lxe7 Lxe7 23.Tae1 Dd6 24.Dg7 Te8 25.Te2 Line