Ilmenau I - Suhl II 5,5:2,5

Wenn die Ilmenauer Schachspieler gegen Suhl spielen, liegt immer Spannung in der Luft. Die wechselvolle Geschichte hat schon sehr spannende Kämpfe gesehen. In der Landesklasse West allerdings ist Suhl mit der 2. Mannschaft vertreten, die Erste spielt in der Liga. Die Suhler hatten ein vorweihnachtliches Geschenk mitgebracht, indem sie zwei Bretter nicht besetzen konnten.

Ilmenau hat also kein copyright darauf, Punkte vorzugeben. Heerd und Münch waren die Begünstigten, damit 2 : 0 für Ilmenau nach der vorgeschriebenen Stunde. Wer jetzt allerdings ein leichtes Spiel vermutete, hatte sich getäuscht. Die Suhler hatten durchaus ernsthafte Ambitionen. So dauerte es drei Stunden, bis sich Prof. Dennler durchsetzte. Er und sein blinder Gegner spielten eine sehr interessante Partie, die Hochachtung vor beiden abverlangte.

Dann reifte langsam die Entscheidung heran. Dr. Leuner versuchte zunächst das Spiel zu verkomplizieren. Schließlich war aber eine Stellung erreicht, wo beide Gegner nicht mehr so richtig können durfte, ohne höchstes Verlustrisiko. Das war bei diesem Spielstand für den Ilmenauer nicht angesagt. Remis also. Mehlhorn ging dieses Risiko allerdings und verlor. Kurz vorher hatte der Gegner Remis angeboten. Gleich danach folgte eine weitere Niederlage für Ilmenau. Krasovs´ky, der durch verspätetes Antreten bereits 20 Minuten verlor, kam folgerichtig in Zeitnot. Er hatte sich aus einer anfangs sehr schwierigen Stellung sehr gut befreit und alle rechneten mit einem Gewinn. Es folgten energische Verlustzüge, die die Gegnerin ohne ein Wort des Dankes zum Sieg nutzte.

Ebenfalls aus hängender Position erarbeitete sich Vielitz durch zähes Spiel Vorteile. Die dokumentierten sich dann auch materiell und in einem vollen Punkt. Der Mannschaftssieg war damit gesichert. Jetzt spielte nur noch Steffen Ortlepp. Es hatte im Ausgang der Eröffnung einen Bauern gewonnen. Das garantierte aber noch nicht den Sieg, da der Gegner bei Material auf beiden Flügeln einen starken Läufer hatte. Die Zeit spielte auch noch eine wichtige Rolle. Beide Gegner gingen nach fast fünf Stunden auf den Blättchenfall zu. Kurz vor Ultimo gab dann der Suhler Gegner völlig berechtig auf. Die Partie ist eine Betrachtung wert. So kam am Schluss doch noch ein erwartetes Ergebnis zustande. Mit dem 5,5 : 2,5 Sieg steht Ilmenau im Mittelfeld und braucht sich bei den anstehenden Feierlichkeiten keine Beschränkungen aufzuerlegen.

Klaus Leuner

Ortlepp,Steffen - v.Nordheim,Kurt
1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 d6 5.Sc3 g6 6.Le3 Lg7 7.Dd2 Sf6 8.Le2 0–0 9.Sxc6 bxc6 10.Lh6 Db6 11.Tb1 Sg4 Den Springer sollte man nicht abtauschen. Der gewählte Plan führt letztendlich zum Bauernverlust. 12.Lxg4 Lxg4 13.0–0 Tfd8 14.Lxg7 Kxg7 15.Dg5 Der Läufer hängt in der Luft. 15...Le6 16.Dxe7 Dc5 17.Tfe1 Td7 18.Dh4 g5 19.Dg3 f6 20.De3 Dxe3 21.Txe3 Tb8 22.b3 h5 Obwohl Schwarz keine volle Kompensation für den Bauern hat, wird klar, dass der Gewinn für Weiß schwer wird 23.Se2 c5 24.Td1 Tbd8 25.c4 f5 26.Sc3 Kf6 27.exf5 Lxf5 28.Tde1 Kf7 29.Sd5 Der Springer hat die ideale Position eingenommen und verhindert weiteres Gegenspiel 29...g4 30.Te7+ Kf8 31.Txd7 Txd7 32.f3 Kf7 33.Kf2 gxf3 34.Kxf3 Kg7 35.Sf4 Kh6 36.h3 h4 37.Te8 Lb1 38.Te2 Lf5 39.Te8 Kg5 40.Sd5 Tf7 41.Ke3 Td7 42.Tg8+ Kh6 43.g4 Bereits hier findet Weiß den richtigen Plan. Er gibt langfristig den Bauern zurück und sucht die Entscheidung im Zentrum 43...hxg3 44.Txg3 Lb1 45.Tg2 Lf5 46.Sf6 Tf7 47.Sd5 Td7 48.Tf2 Lb1 49.Tf6+ Kg5 50.h4+ Kxh4 51.Kf4 Kh5 52.Sc3 Ld3











53.Se4 Es droht Sg3 nebst Th6 matt. Deshalb muss Schwarz den Läufer abtauschen und die Partie ist praktisch zu Ende 53...Lxe4 54.Kxe4 Te7+ 55.Kd5 Te2 56.Kxd6 Txa2 57.Kxc5 1–0