Ilmenauer SV - SV Schmalkalden 04 6,5 : 1,5

Die Ilmenauer Schachspieler sind wieder in der Landesklasse West, wie schon so oft. Die Mannschaft musste durch den Weggang von Friedrich und Ziegler umformiert werden. Am 4. und 5. Brett spielen jetzt Jugendliche, zumindest, wenn sie da sind. Leider war das zum Saisonstart gegen Schmalkalden nicht der Fall. Erik Lorenz fehlte ohne jede Information. Ein Punkt war futsch und der Druck auf die Mannschaft entsprechend groß.

Solche Spiele entwickeln häufig eine eigene Dynamik, die zurückliegende Mannschaft muss aggressiver spielen. Das versuchte auch Klaus Leuner mit einer als etwas fragwürdig geltenden Variante im Damengambit. Der Gegner kannte sich aber gut aus und setzte seinen Remiswillen durch. Andre Strauß machte mit dem Schmalkaldener Ersatzmann wenig Federlesen und konnte seinen positionellen Druck mit einer wirkungsvollen Kombination abschließen.

Steffen Ortlepp hatte sich gegen Thomas Lesser sehr gut vorbereitet. Der opferte zwei Bauern für einen Königsangriff. Den kanzelte aber Ortlepp geschickt ab und gewann sehr überzeugend. Die Wage neigte sich jetzt zugunsten der Ilmenauer. Am 1. Brett wählte Uwe Mehlhorn eine ungewöhnliche Aufstellung, die Lutz Klingler etwas überforderte. Er kümmerte sich zu wenig um die Entwicklung des Damenflügels und wurde sehenswert ausgestopft. (siehe unsere Partie).

Bei Aleksey Sukaylo schien sich alles auf ein Remis einzupegeln. Mit jugendlichem Optimismus fand Aleksey schließlich doch noch eine Gewinnfortsetzung und bewies damit seine gewachsene Spielstärke. Da wächst ein Spitzenspieler heran! Der Ilmenauer Sieg war gesichert. Nach fünf Stunden spielten noch Schenk und Töpfer. Stefan Schenk hatte mit6 dem alten Kämpen Dr. Weigend einen hartnäckigen Gegner. Das Endspiel schien remis und barg für beide noch Verlustmöglichkeiten. Stefan überlistete dann doch noch seinen Gegner. Eine sehr starke Leistung!

Trotz drei Bauern mehr musste Albrecht Töpfer sehr genau spielen, bis für Alexander Bamberg nichts mehr ging. Damit stand das Endergebnis von 6,5 : 1,5 für Ilmenau fest. Es ist sicher etwas hoch ausgefallen, war aber das Produkt von unbedingtem Siegeswillen der Ilmenau, die die Augregung zum Beginn produktiv genutzt haben. Was der Sieg wert ist, muss sich in den nächsten Begegnungen zeigen.

Klaus Leuner

Mehlhorn7 Klingler - Mehlhorn

Wie soll Schwarz seinen Entwicklungsvorsprung nutzen?
13... Dc7 14.exd5 exd5 Schwarz ist besser entwickelt und de3 shalb bereit, einen Bauern zu opfern. 15.Lxc5 0–0 16.Lxe7 Sxe7 Dieser Springer bekommt eine ausgezeichnete Perspektive, während sein Kollege auf b1 nur zuschaut! 17.g3 Sf5 18.Dd1 Tfe8 19.Sf1 muss das Einbruchsfeld e3 decken 19...La6 20.Sbd2 bxc3 21.bxc3 Dxc3 Der Bauer wird mit hoher Rendite zurück gewonnen. 22.Db3 Dd4+ 23.Kg2 Lxd3 24.Db7 Das ist eine Scheinaktivität! Sd6 nebst Sde4 stopft die weiße Stellung aus! 24...Se4 reicht völlig 25.Lxe4 dxe4 26.Tac1 Tb8 27.Dc7 e3 28.Sf3 Le4 29.g4 Weiß gab gleichzeitig auf. Die stärkste Fortsetzung zum Matt wäre gewesen : Lxf3+ 30.Kxf3 Dd5+ 31.Ke2 Sd4+ 32.Kd3 Sf3+ 33.Ke2 Sg1# natürlich gewinnt auch 29. Sh4.