Überzeugender Sieg

Wenn die Ilmenauer Schachspieler in Breitenworbis antreten müssen, haben sie bereits zwei Stunden anstrengender Autofahrt hinter sich. Dann noch auf Sieg zu spielen erfordert viel Kampfgeist. Den bewiesen die Ilmenauer in der vorletzten Runde der Landesklasse West, obwohl es um nicht mehr viel ging. Zunächst gab es aber zwei schnelle Remisen. Klaus Leuner spulte mit dem Gegner eine theoretische Remisvariante ab, gegen die er sich mit Schwarz schlecht wehren konnte. So traf das Ergebnis die Intensionen beider Spieler.

Auch Steffen Ortlepp, der durch das berufsbedingte Fehlen des Thüringenmeisters Uwe Mehlhorn am ersten Brett antreten musste, ermunterte seinen Gegner nicht auf Gewinn zu spielen. Ein weiteres gutes Ergebnis für ihn. Thomas Münch opferte eine Qualität, obwohl das objektiv wohl nicht ganz berechtigt war. Die praktischen Chancen waren aber sehr gut. Der Gegner fand keine planvolle Fortsetzung und wurde so schön überspielt. Thomas konnte unter zahlreichen Gewinnvarianten auswählen. Eine davon nutzte er schließlich.

Einen leichten Rückschlag gab es dann, als Prof. Dennler seine positionell besser stehende Stellung an der falschen Stelle öffnete und die Figuren seines Gegners einströmen ließ. Nach zunächst ideenreicher Gegenwehr war dann nichts mehr zu machen. Dann aber schlug das Ilmenauer “Unterhaus“ erbarmungslos zu. Steffen Schenk war in ein Springerendspiel geraten, das zunächst nach remis aussah. Er spielte aber stärker als der Gegner und wickelte überzeugend zum Gewinn ab. Auch Nils-Edvin Enkelmann hatte in einer komplizierten Stellung weiter gerechnet als sein Gegner und gewann eine Figur. Das reichte zum Sieg.

Auch der Gegner von Martin Vielitz wusste mit seiner an sich verteidigungsfähigen Stellung wenig anzufangen. Einige planlose Züge und ein Nichterkennen der Gefahren ließen die Stellung zusammenbrechen. Sehenswert, wie das Martin ausnutzte. – siehe Diagramm und Partie-. Nicht immer hat er solche Stellungen in der Vergangenheit konzentriert zum Sieg geführt. Das nagt natürlich am Selbstbewusstsein. Diesmal ließ er dem Gegner aber keine Chance.

Etwas kurios verlief die Partie von Albrecht Töpfer. Mutig hatte er eine Figur genommen, mit der Aussicht, sich auf eine schwierige Verteidigung einstellen zu müssen. Das gelang zunächst gut. Er transformierte den Figurenvorteil zunächst in eine Mehrqualität mit Bauern. Das hätte auch reichen müssen. Einen Trick hatte der Gegner aber noch und der griff. Er gewann die Qualität zurück und es entstand ein theoretisch remises Turmendspiel, allerdings mit praktischen Chancen. Die gab es dann völlig unerwartet, als der Gegner einen Turm einstellte.

Damit stand der unerwartet hohe 6 : 2 Sieg der Ilmenauer fest, an dem beide Mannschaften mitarbeiteten. An den letzten vier Brettern vier Punkte. Das zeigt die gute Ilmenauer Basis. Vor dem letzten Spiel gegen Turm Erfurt steht Ilmenau nun auf dem 4. Platz. Da auch die zweite Mannschaft 4,5 : 1,5 gewann ist die Ilmenauer Schachwelt voll in Ordnung.

Bötticher,A. - Vielitz,M.

16...d3! 17.Lxd3 Lxf3 18.gxf3 Dc2 oder Lg3 sind etwas besser, die Figur ist aber futsch, der Rest ist Technik! 18...Se5 19.De2 Dxd3 20.Dxd3 Sxd3 21.Sc3 Se5 22.Kg2 Tfd8 23.Tfd1 Sg6 24.Lg3 Sh5 25.Se4 Sxg3 26.fxg3 f5 27.Sd2 Lf6 28.Tab1 Se5 29.e4 Sd3 30.Sc4 fxe4 31.fxe4 Se5 32.Se3 Txd1 33.Txd1 c4 34.bxc4 Sxc4 35.Sd5 Kf7 36.Tb1 Sd6 37.Kf3 Tc2 38.Td1 Sc4 39.Sb4 Se5+ 40.Ke3 Txh2 41.Td5 Tg2 42.Kf4 Tf2+ 43.Ke3 Tf3+
0–1