Ilmenau I - Breitungen 3:5

Im zweiten Spiel der Landesklasse West hatten die Ilmenauer Schachspieler Heimrecht gegen die SG Breitungen. Nach den üblichen Aufregungen um die Aufstellung der Ilmenauer stand fest, dass drei Stammspieler fehlen würden. Schade, da dieses Spiel bereits ein Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg sein konnte. Schade, dass sich Ilmenau immer wieder auf solche Weise ein Bein stellt. Die Breitunger traten in stärkster Besetzung an.

Trotzdem war alles offen. Bald zeigte sich aber, dass es nicht nur an denen lag, die fehlten. Münch kam nach ungenau gespielter Eröffnung nie richtig ins Spiel und wurde regelrecht überspielt. Besser machte es dann Nils Enkelmann, der zwar auch nicht gewann, wie die Stellung längere Zeit versprach, mir einem Remis aber nichts verdarb. Das war etwas vorzeitig abgewickelt, da es an anderen Brettern versprach, ein trüber Tag für Ilmenau zu werden. Dr. Lehmann fand keinen richtigen Plan und musste schließlich materielle Verluste hinnehmen.

Der nächste Schlag kam dann in der Partie von Dr. Leuner gegen Rommel. Leuner hatte eine überlegene Position erspielt, die ansehenswert ist. Anstatt ruhig weiterzuspielen, wollte er mit einer Kombination schneller zum Schluss kommen. Leider wiesen die Berechnungen Fehler auf. Trotzdem wäre noch ein Sieg möglich gewesen. Die Enttäuschung lähmte dann aber das Spiel bei Zeitnot und er verlor gar noch.

Leuner - Rommel
25.Te5 besser war 25.a4!, z.B. Kf7 26.a5 Sd7 27.La4; oder 25... a5 26.Te5 Kf7 27.Tb1 Sd7 28.Sxd5 Sxe5 29.Txb7+ Kg8 30.Se7+ Txe7 31.Txe7 25...Kf7 26.Lxf5!? [26.a4 Sd7] 26...exf5 27.Txf5+ Kg7 28.Tg5+ Kh6 29.Th5+ Kg7 30.Txe8 Txf4 31.Td8 Lf7 32.Ta5 a6 33.Kf2 Tf6 34.Tb8 Sd5 35.Txb7 Sxc3 36.Ke3 Sb5 37.a4 Te6+ 38.Kd2 Sxd4 0–1

Damit schien sich eine hohe Niederlage anzukündigen. Mehr als einen Hoffnungsschimmer brachte dann Prof. Dennler. Der hatte tapfer Remisangebote des abgelehnt. Eigentlich gab die Stellung bei genauem Spiel des Gegners auch nicht mehr her. Wie es dann aber doch noch klappte, ist ein Diagramm wert.

Schwarz hatte soeben mit Sc5 ?? den entscheidende Fehler (44...f6 hält die Stellung) gemacht. Es folgte 45.f6! Da7 (45...Sd7 46.Sf3 Sxf6 47.De3) 46.Df2 Da1 47.Df5+ Kh6 48.Dc8 Kg6 49.Dh8 und das Matt ist undeckbar. Eine sehr konzentrierte Leistung des Seniors!

Auch Heerd kämpfte hartnäckig um einen vollen Punkt. Der erfahrene Rohmeiß ließ jedoch nichts anbrennen. Er opferte eine Qualität und hatte dann zumindest ein Dauerschach auf dem Brett. Diese Option zog er dann auch, auf mögliche Gewinnversuche verzichtend. Nach fast fünf Stunden hätten jetzt die beiden verbliebenen Ilmenauer beide gewinnen müssen. Steffen Ortlepp hatte dazu die besseren Chancen und versuchte auch alles. Der Gegner hielt aber dem Druck stand und konnte in ein Turmendspiel abwickeln, das nicht zu gewinnen war.

Damit war auch der Druck aus der Partie von Mehlhorn gegen Hausknecht genommen. Die war ohnehin Gift für die Kiebitze. Zunächst stand Mehlhorn sehr gut. Dann geriet er aber unter schweren Druck. Hausknecht fand aber in Zeitnot nicht den Gewinn. Mehlhorns Stellung wurde immer erträglicher. Fast hätte er noch die Partie gekippt. Das wäre dann aber doch etwas ungerecht gewesen. Das wollte er auch nicht! Nach hartem Kampf also Remis. Damit stand die 3 : 5 Niederlage der Ilmenauer fest.

Klaus Leuner