Ilmenau II – SV Gehren 5,5:2,5

Obwohl Gehren der Absteiger aus der Landesklasse war, hatte diese Mannschaft in den ersten beiden Spielen Niederlagen kassiert, entsprechend motiviert waren unsere Gegner und entsprechend verbissene Kämpfe waren zu erwarten.

Als erstes endete jedoch die Partie am 8. Brett Remis. Hier spielte unser Ersatzmann Jürgen Strauß. Ihn hatte ich noch am Freitag mit der Aussicht geködert, dass er gegen einen friedlichen und remisfreundlichen Gegner antreten würde. Die zweite beendete Partie war meine eigene. Nach drei Stunden gab mein Gegner auf, siehe die unten gezeigte Stellung. Ich wollte keine positionelle Partie spielen, wählte also bewusst die entgegengesetzte Seite für die Rochade, im folgenden Anrennen gegen den gegnerischen König war ich schneller.

Fast zeitgleich mit meiner eigenen endeten die Partien am zweiten Brett mit Matthias Hagen und eine halbe Stunde später am ersten Brett mit Gerd Fornahl Remis. Matthias stand vielleicht eine Kleinigkeit schlechter, Gerd hingegen hielt seine Stellung für geringfügig besser, aber in beiden Fällen sah man keinen rechten Nutzen beim Weiterspielen.

An den Brettern 4 und 5 hielt ich die Stellungen von Albrecht Töpfer und Stefan Schenk für etwas besser als die der Gegner, letztendlich endeten beide Partien nach etwa viereinhalb Stunden im Turm- bzw. Bauernendspiel Remis.

Die Partie von Lothar Reichel war zwischenzeitlich wahrscheinlich verloren, in schon ziemlich verdächtiger Stellung griff er dann zu einem oft bewährten Rezept: Kandidaten voran! Obwohl der Gegner zeitweilig über 4 verbundene Freibauern verfügte, waren die beiden letzten Bauern von Lothar schneller. Damit war der Mannschaftssieg bereits sichergestellt. Durch Torsten Michael, der über 5 Stunden spielte, wurde dem aber noch ein weiterer Punkt hinzugefügt, sodass der Sieg mit 5,5 zu 2,5 recht deutlich ausfiel.

Im Gespräch mit einem Gehrener Spieler wurde mir deren Achillesferse deutlich. Während unsere Mannschaft mit 5 Stammspielern zwischen 17 und 40 einen gesunden Altersdurchschnitt aufweist, ist der jüngste Gehrener Spieler 43. Zur Zeit ist auch das Mannschaftsklima ausgezeichnet. Die Spieler kommen zum Trainingsabend, sind bei allen Punktspielen anwesend, und der Saisonstart verlief mit drei Siegen in Folge erfolgreich. Welch ein Kontrast zum Vorjahr, als wir mit 5 Niederlagen starteten, weil die für die erste Mannschaft abgezogenen Stammspieler nicht ersetzt werden konnten und wir mehrfach nur zu sechst antreten mussten.

Ralf Poschmann


Aus Preibsch - Poschmann:
Mein letzter Zug war Td8-e8. Weiß ist in Schwierigkeiten. Relativ gut gelaunt war ich aufgestanden, um mir die anderen Partien anzusehen. Als ich ans Brett zurück kam, gab mein Gegner auf. So früh schon? Ich war verblüfft. Aber ein genauer Blick zeigt, dass Weiß tatsächlich mindestens eine Figur verliert oder Matt wird. Mein Gegner hatte weiter gerechnet als ich.