TSG Ruhla - Ilmenau I 4,5 : 3,5

Die erste Mannschaft von Ilmenau macht es jedem Gegner schwer, sich auf einen Wettkampf vorzubereiten. Zu variantenreich sind die (Not)Aufstellungen. Gegen den momentanen Spitzenreiter in der Landesklasse West, Ruhla, stand wieder vier mal das bekannt E für Ersatz im Mannschaftsmeldezettel. Vom Oberhaus waren nur die stets zuverlässigen Mehlhorn und Münch dabei. Trotzdem hatte die Mannschaft aber noch genügend spielerische Substanz für einen harten Kampf.

Der entspann sich dann auch sofort. Zunächst machte der frischgebackene Kreismeister des Ilmkreises, Stefan Schenk, einen groben Eröffnungsschnitzer, der einen Bauern kostete. Der Gegner konnte aber damit nicht sehr viel anfangen und wickelte in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern ab. Die werden meist remis, was auch hier zu beweisen war. Dann aber deutete sich weiters Ilmenauer Ungemach an. Dr. Lehmann und Dr. Leuner hatten sich im wahrsten Sinne des Wortes vergaloppiert. So war dann nur die Spannung, wer als Erster verliert. Dr. Lehmann hatte knapp die Nase vorn. Zwei Punkte Rückstand waren aber eine Hypothek ohne Deckung.

Den Anschluss schaffte zunächst Mehlhorn mit einer soliden Leistung, die ihm wieder das am 1. Brett unbedingt notwendige Selbstvertrauen geben sollte. Immerhin war der Gegner kein Unbekannter! Interessent ist vor allem die Schlussphase (siehe Partie und Diagramm). Dann kam eine starke Ilmenauer Phase. Steffen Ortlepp hatte seinem Gegner eine Figur abgejagd und verwertete den Vorteil sicher. Auch Torsten Michael erwies sich auf die Dauer als stärkerer Spieler und gewann sicher. Damit waren 3,5 Punkte erreicht.

Ein halber Punkt war bei Münch auf dem Brett. Der Gegner hatte nach einem überraschenden und stark aussehendem Turmopfer eine wohl gewonnene Stellung bei allerdings großer Zeitnot. Deshalb machte er einige Zugwiederholungen, die Münch zum remis hätte reklamieren können. Er vertraute aber mehr den Regelkenntnissen des Gegners. Zu Unrecht, denn es war tatsächlich dreimal die gleiche Stellung auf dem Brett, bei gleichem Zugrecht. Thomas hätte sich viel Zeit erspart, denn es dauerte fast fünf Stunden, bis der Stellungsvorteil des Gegners bei Umgehung vieler Fallen realisiert wurde.

Inzwischen hatte auch Prof. Dennler aufgeben müssen. Ein Bauernverlust zog eine unangenehme Kette nach sich. So stand das Endergebnis von 4,5 : 3,5 für Ruhla fest. An den ersatzspielern lag es nicht. An den ersten vier Brettern wurde nur ein Punkt geholt. Ilmenau I muss jetzt um den Klassenerhalt kämpfen.

Klaus Leuner










Mehlhorn - Hübschmann
40.Txa6 natürlich! Der Turm kann wegen Da8 matt nicht genommen werden. 40...Tc6 41.Ta5 De8 In verlorener Stellung ein einfacher Lapsus. 42.Ta8+1:0