Ilmenau I - SG 1998 Gotha 4:4

Die größte Spannung um das Landesklassenspiel der Ilmenauer lag eindeutig vor dem Beginn des Spieles gegen Gotha. Die Spielerdecke war durch Absagen, vor allem wegen Krankheit, sehr dünn geworden. Die zweite Mannschaft spielte gegen den Hauptkonkurrenten im Kampf um den Aufstieg. Bei einem Gewinn wäre der Klassenerhalt in der Landesklasse bereits durch Aufstieg geregelt.

Steigt die 1. ab und die 2. nicht auf, wäre uns der Spott aller Schachfreunde gewiss. Es wurde deshalb beschlossen, die 2. Mannschaft nicht zu schwächen und für die 1. alle Fußkranken und Erkälteten zumindest kurzfristig auflaufen zu lassen. Bis auf ein Brett klappte das auch. Ilmenau begann den Kampf also mit einem Punkt Rückstand. Das führte dazu, dass Gotha an den anderen Brettern ständig Remis anbot. Darauf konnten sich die Ilmenauer natürlich nicht einlassen. Zum Glück nahte bald die Rettung. Prof. Dennler hatte einen für ihn zu schwachen Gegner erwischt und machte kurzen Prozess. Damit war der Ausgleich geschafft.

Die anderen Spieler hatten nicht sehr unternehmungslustig gespielt. Kurios z.B. die Partie von Dr. Leuner gegen Fiensch. Man spielte eine Variante, die bei etwas Unachtsamkeit von Fiensch leicht hätte verloren werden können. Als Leuner schon hoffte, erklärte ihm der über Siebzigjährige, dass die gleiche Partie bereits 1971 zwischen beiden gespielt wurde. Die Recherche in alten Partieformularen bestätigte das. Tolles Gedächtnis! Bei anderen schwimmen solche Details bereits im unstrukturierten Teil. Keiner wollte dann ein weiteres Risiko eingehen. Neben Verlusten drohte auch die Ansteckung bei den zahlreichen Infizierten. So einigte man sich schließlich auf Remis bei den Restpartien. Das Ergebnis von 4 : 4 nutzt beiden Mannschaften. Das Abstiegsgespenst ist gebannt.

Klaus Leuner