Medizin Erfurt 3 - Ilmenau 2 5:3

Leider konnte Ilmenau II nur mit 6 Spielern in Erfurt antreten, sodass die Chancen auf ein gutes Ergebnis von vornherein sehr gering waren. Noch am Freitag wurde uns der 7. Spieler für die 1. Mannschaft mit dem Argument abgeworben, dass die 1. unbedingt in guter Besetzung spielen muss, da der Gegner im Abstiegskampf stehe und man das Ergebnis nicht verfälschen dürfe. Umso ärgerlicher wird man dann, wenn im Bericht der ersten Mannschaft steht: Für beide Mannschaften stand nichts mehr auf dem Spiel. So konnte unbelastet aufgespielt werden.

Nichtsdestotrotz bemühten sich die verbliebenen 6 Spieler nach Kräften. Mannschaftsmaskottchen Alexander Sukaylo erreichte, wie schon einige Male in dieser Saison, gegen seinen deutlich DWZ-stärkeren Gegner als erster ein Remis. Ich war ebenfalls nach einer verkorksten Eröffnung mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Die häusliche Analyse mit Fritz ergab, dass ich 5 oder 6 Züge später zwangsläufig das erste Material eingebüßt hätte. Auch Lothar Reichel kam zu einer Punkteteilung. Zwischenzeitlich hatte ich nicht mehr viel auf seine Stellung gegeben, aber die Analyse nach Partieschluss zeigte, dass er mit guten Aussichten hätte weiterspielen können.

Weniger Glück hatte Albrecht Töpfer, der mit einem sehenswerten Opfer bezwungen wurde (siehe Partiefragment unten). Ausgleich nach gespielten Brettern erzielte Stefan Schenk mit einem bemerkenswerten Angriff (siehe ebenfalls weiter unten). Am längsten spielte Gerd Fornahl am ersten Brett. Ihm gelang nach einem Turmopfer der Bau einer Festung mit König, Turm und Bauer gegen König und Dame des Gegners, die dieser nicht knacken konnte. 3:3 nach gespielten Partien, 3:5 insgesamt.

Schelter - Töpfer
Weiß am Zug
Schwarz hatte soeben Se7-c6? gespielt, was die Stellung nicht mehr verträgt. Möglich waren hier b5 oder 0-0-0.

1. Sxd5! Das Opfer ist korrekt. 1... exd5 2.e6

2... Sf6? der letzte Fehler und Aufgabe in wenigen Zügen. Zähe Verteidigung war dagegen mit 15...Sb6 16.Lxc6+ bxc6 17.e7 c5 möglich.
Schenk - Stumm
Weiß am Zug
Der auf c7 stehende weiße Turm hat eine bemerkenswerte Route hinter sich. Die vorangehenden Züge waren:
1.Ta1-a7 Db7-c6 2.Ta7-c7 Dc6-a4? der entscheidende Fehler, der zum Matt führt. Spielt Schwarz stattdessen Dc6-b5,
büßt er nur wenig Material ein. Weiß kann wegen seiner eigenen Grundreihe nicht zweimal auf b5 nehmen.

3.b7!! Ta7 4.Tc8+ Lxc8 33.bxc8D+ Kxc8 34.Db8+ Kd7 35.Dd6+ aufgegeben.