Sie sitzen wieder

Lang ist die Wettkampfpause bei den Schachspielern. Für die Ilmenauer 1. Mannschaft gab es gleich einen schweren Auftakt gegen den Absteiger aus der Thüringenliga Ammern. Beide Mannschaften setzten sich in Stammaufstellung an die Bretter mit ungewissem Ausgang. Zuerst schwand die Ungewissheit bei Nils Enkelmann, leider in die falsche Richtung. Er übersah das Standardopfer des Läufers auf h7. Die Mühlen mahlten, betrieben durch den Gegner, dann zwar langsam aber grausam. Verlust für Ilmenau! Zuvor gab es aber noch drei Remisen, die alle nicht voll ausgekämpft waren.

Klaus Leuner machte nach einer langen Theorievariante einen ungenauen Zug. Der Gegner erkannte das aber nicht, da er sich schon auf Remis eingeschossen hatte. Dem Wunsch kam Leuner dann gern entgegen. Steffen Ortlepp, der erstmals am 3. Brett spielte, hatte gleich einen Gegner mit 300 Wertungspunkten mehr erwischt. Beinahe hätte er ihn auch voll erwischt. Jedenfalls stimmte der dem Remis aus vollem Herzen zu. Auch Thomas Münch schien etwas besser zu stehen, war an diesem Tag aber nicht unternehmungslustig genug, um das Remis abzulehnen. Im ersten Saisonspiel ist man immer etwas vorsichtig.

Dann schaffte Martin Vielitz den Ausgleich in einer hochinteressanten Partie. Zunächst übersah der Gegner einen Bauerngewinn, der allerdings auch als planmäßiges Opfer verkauft werden konnte. Dann wurde die Stellung immer undurchsichtiger. Das war auch in den teilweise abenteuerlichen Kommentaren der Zuschauer zu hören. Martin spielte aber genauer und entwickelte die entscheidende Konteridee. – siehe Partie und Diagramm nach dem 24. Zug von Weiß-

Dann kam aber bei den Ilmenauern nicht mehr viel Freude auf. Der in letzter Zeit sehr erfolgreiche Thomas Heer fand in dem Routine Kampfhenkel (71) seinen Meister. Thomas kam nicht gut aus der Eröffnung und geriet in eine passive Stellung. Wie das aber der Gegner ausnutzte war bestaunenswert. Nicht ganz so eisern war der Ilmenauer Senior Prof. Dennler(75). Er hatte sehr ideenreich eine günstige Stellung herbeigeführt, die sogar einen ungewollten Qualitätsverlust vertrug. Hoffnungen und Verzweiflung tobten dann bei den Kiebitzen hin und her.

Die Waage schien sich endgültig auf die Seite des Ilmenauers zu neigen als... Ja was eigentlich? Jedenfalls geriet der Prof. zu stark ins Grübeln und vergaß dabei den letzten Zug vor der Zeitkontrolle zu machen. Das war natürlich tragisch und spiegelte nicht den Spielverlauf wider, eine Formulierung, die im Schach eher selten ist, hier aber angebracht. Uwe Mehlhorn konnte jetzt in das vom Gegner wie Sauerbier angebotene Remis einstimmen.
Damit stand die Höhe der Niederlage mit 3 : 5 fest. Für Ammern ein Stück zum Wiederaufstieg, für Ilmenau als Ansporn zu besseren Ergebnissen.

Vielitz,Ilmenau - Hentrich,Ammern
1.e4 Sf6 2.Sc3 d5 3.exd5 Sxd5 4.d4 Lc4 gilt als besser 4...Sxc3 5.bxc3 c5 6.Lc4 Sc6 7.Le3 Da5 8.Dd3 Lf5 9.Lxf7+ Dashatte Schwarz übersehen 9...Kd8 10.Dd2 cxd4 11.Lxd4 Kc7 12.Se2 e5 13.Le3 La3 14.0–0 Tad8 15.De1 Lxc2 Weiß hat nach dem Bauerngewinn nicht energisch genug gespielt und gerät jetzt folgerichtig in eine passive Stellung 16.Lb3 Ld3 17.Ld2 e4 18.Lf4+ Se5 19.c4 Lb4 20.Lxe5+ Dxe5 21.Dxb4 Lxe2 22.Tfe1 Td6 23.Tac1 Th6 24.h3 Diagramm- Beide haben nur noch wenig Zeit. Schwarz wähnt sich aber im Vorteil. Zum Remis führt aber nur 24...Txh3 25.gxh3 Dg5+ 26.Kh2 Df4+ 27.Kg1 mit Dauerschach 24...Dg5; 24...Lf3 25.Ld1 Dg5 26.Lxf3 exf3 27.Te7+] 25.Db5 sehr gut gekontert, nur so geht es! 25...Df4 26.Tb1 wiederum der stärkste Zug! 26...Lf3? ein Fehler in schwieriger Situation, Ld3 war etwas stärker 27.Ld1 Lc2 war sogar noch stärker 27...Tb6 28.Dc5+ Tc6 der letzte Fehler! 29.De7+ Aufgabe 1 : 0