Gotha - Ilmenau I 3:5

Harter Kampf wurde belohnt!

Viele alte Bekannte trafen sich zur zweiten Runde der Landesklasse West beim Spiel der Ilmenauer in Gotha. Geschenke hatte aber keiner mitgebracht, da jeder Punkt nach den Auftaktniederlagen dringend benötigt wurde. Ilmenau musste auf Martin Vielitz verzichten, der wohl künftig in Oxford studieren wird. Mir Stefan Schenk war aber gleichwertiger Ersatz vorhanden. Das zeigte sich aber erst nach über drei Stunden, als der etwas überforderte Gegner keine Sicherheitsideen mehr hatte. Überhaupt gab es kein schnelles Remis.

Zuerst gewann Steffen Ortlepp nach etwa drei Stunden gegen den Routine Fiensch. Der hatte die Eröffnung sehr scharf gespielt. Das hätte gleich in die Hose gehen können, wenn Ortlepp die stärkste Fortsetzung gewählt hätte(siehe unsere Partie). Die Stellung war aber schwer einzuschätzen. So glaubte Fiensch ein Remisangebot ablehnen zu müssen. Steffen spielte dann sehr gut, mit kleinen Haklern zwar, doch war seine Schlussattacke sehenswert. Prof. Günter Dennler spielte diesmal gegen einen Gleichaltrigen (75). Der half etwas mit und so glich sich das Malheur aus der letzten Runde wider aus. 2 : 0 für Ilmenau.

Etwas unglücklich agierte Thomas Münch. Er verlor durch eine Unachtsamkeit einen Bauern und hatte danach keine Chance mehr zum Ausgleich. Sehr erfreulich war die Partie von Thomas Heerd. Er spielte mit Schwarz eine aggressive Eröffnung und konnte in der Folge vor allem Raum gewinnen. Das erschwerte die Verteidigung des Gegner, die dann auch folgerichtig zusammenbrach. Mit dem Sieg von Schenk waren damit erst mal vier Punkte gesichert. Zu viel wollte Uwe Mehlhorn, indem er ein Remisangebot abgelehnt hatte. Er brachte einen Bauern im Mittelspiel bis auf die 7. Reihe, hatte sich aber davon zu viel versprochen. Geschickt nahm ihm der Gegner diesen Bauern ab und hatte dann die bessere Stellung, die er konsequent zum Sieg führte.

Jetzt musste aus den letzten beiden Partien noch mindestens ein halber Punkt her. Zuerst kam mal Klaus Leuner dafür in Frage. Er hatte einen Bauern mehr in allerdings schwieriger Stellung. Der Gegner lehnte natürlich ein Remis erst mal ab, geriet dann aber selbst etwas ins Schleudern. In unklarer Stellung bot er dann selbst Remis, das Leuner natürlich annahm, da damit der Gesamtsieg feststand. Jetzt spielte noch Nils Enkelmann. Nach sehr wechselhaftem Verlauf sahen ihn die Kiebitze zu Recht auf der Siegerstraße. Er verhaspelte sich aber und hätte fast noch verloren. Das Turmendspiel mit einem Bauern weniger war dann aber doch klar Remis.

Damit stand der 5 : 3 Sieg der Ilmenauer fest. Jetzt muss im nächsten Spiel gegen Bad Salzungen weiter gepunktet werden, um nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten.

St. Ortlepp - Fiensch

1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sc6 5.Le3 Sf6 6.Ld3 Dc7 7.0–0 d5 Eine sehr riskante Entscheidung, vor der Rochade im Zentrum aktiv zu werden. 8.Sc3 Gut so! Wei0 entwickelt sich ruhig weiter 8...Sxd4 9.Lxd4 e5 10.Sb5 [10.Lb5+ Ld7 (10...Ke7 11.Lxe5 Dxe5 12.f4 Dc7 13.e5 Dc5+ 14.Kh1 Sg4 15.Sxd5+ sieht auch ziemlich trostlos aus) 11.Lxd7+ Dxd7 12.Lxe5 dxe4 13.Lxf6 gxf6 war stärker] 10...Db8 11.Lxa7 Txa7 12.Sxa7 Dxa7 13.exd5 Ld6 14.Lb5+ Ke7 15.a3 Lg4 16.Dd2 Td8 17.c4 Lc5 18.h3 Lh5 [18...Se4 19.Dc2 Lf5 20.Tae1 bringt Weiß in Vorteil] 19.Tfe1 Ld4 20.g4 Lg6 21.Tad1 Se4 siehe Diagramm - Schwarz hatte darauf viele Hoffnungen gesetzt. Tatsächlich ist es aber ein Fehler, der am Brett aber erst mal nachgewiesen werden muss! Beide Gegner mussten weit rechnen. 22.Txe4 Lxe4 23.Dg5+ f6 24.Dxg7+ Kd6 25.Dxf6+ Kc7 26.d6+ Kc8 27.De7 Das war der Knackpunkt, der die Partie gewinnt 27...Dc5 [27...Lxf2+ 28.Kf1 Lb6 29.c5 Lc6 30.Lxc6 bxc6 31.cxb6 Dxe7 32.dxe7 Txd1+ 33.Ke2 verliert im Endspiel] 28.Txd4 exd4 29.d7+ 1–0

Klaus Leuner