Spielbericht 1. Mannschaft 9. Runde 2005/2006
Schauriges Finale
Im Finale der Landesklasse Ost mussten die Ilmenauer Schachspiele nach Gera zum ESV. Für die Ilmenauer ein Spiel um die Goldene Ananas, für Gera aber noch mit Bedeutung im Kampf gegen den Abstieg. Gut so, denn man reiste wieder einmal nur mit fünf Stammspielern. Das entnervt auf die Dauer doch etwas! So zeigte Dr. Leuner gegen Dr. Steinmüller, einen Bekannten aus uralten Zeiten, wenig Kampfesfreude. Nach einer beiderseits wohlbekannten Theorievariante, die schnell abgespult war, einigte man sich auf Remis.
Dann begann eine Niederlagenserie. Für Klaus Lindig als Ersatzmann war die Aufgabe doch etwas zu schwer. Bereits in der Eröffnung wich er vom Remisweg ab und wurde erbarmungslos erdrückt. Gleiches widerfuhr Prof. Dennler. Er geriet in eine sehr passive Stellung und musste das KO ohne viel Gegenwehr abwarten. Dann aber keimte wieder Hoffnung auf. Heerd wurde immer dominanter. Der Gegner hielt dem positionellen Druck nicht lange Stand. In schwieriger Position verlor er eine Qualität. Sehenswert, wie Heerd das ausnutzte und die Figuren nicht länger strapazierte. – siehe unsere Partie-
Danach gab es bei Thomas Münch eine jähe Wendung zu seinen Ungunsten. Er hatte mit dem Marschallangriff eine scharfe Variante gewählt. Der Gegner kannte sich aber bestens aus und so schien das Bauernopfer zunächst zu verpuffen. Dann spielte er aber sehr ungenau und Münch kam wieder zu Angriff. Der hätte eigentlich zum Sieg reichen müssen. Dann aber schenkte er dem Gegner die Dame. Wahrscheinlich konnte er die heimlichen Vorwürfe der ständigen Vorteilsnahme in den letzten Partien schlecht ertragen. Wer ihn nach seinem letzten Zug sah, konnte den Bibelspruch, dass Geben seliger sei als Nehmen, nicht bestätigt finden.
Lange Zeit hatte sich Nils Enkelmann gut geschlagen. Dann wickelte er aber in ein verlorenes Endspiel ab, das der Gegner auch nicht mehr aus der Hand gab. Damit war die Ilmenauer Niederlage besiegelt. Vielitz, der im Mannschaftssinne Remis abgelehnt hatte, geriet ebenfalls in ein schlechtes Endspiel. Das erkannte der Gegner aber nicht richtig und nahm das Remisangebot an.
Im Finale der Landesklasse Ost mussten die Ilmenauer Schachspiele nach Gera zum ESV. Für die Ilmenauer ein Spiel um die Goldene Ananas, für Gera aber noch mit Bedeutung im Kampf gegen den Abstieg. Gut so, denn man reiste wieder einmal nur mit fünf Stammspielern. Das entnervt auf die Dauer doch etwas! So zeigte Dr. Leuner gegen Dr. Steinmüller, einen Bekannten aus uralten Zeiten, wenig Kampfesfreude. Nach einer beiderseits wohlbekannten Theorievariante, die schnell abgespult war, einigte man sich auf Remis.
Dann begann eine Niederlagenserie. Für Klaus Lindig als Ersatzmann war die Aufgabe doch etwas zu schwer. Bereits in der Eröffnung wich er vom Remisweg ab und wurde erbarmungslos erdrückt. Gleiches widerfuhr Prof. Dennler. Er geriet in eine sehr passive Stellung und musste das KO ohne viel Gegenwehr abwarten. Dann aber keimte wieder Hoffnung auf. Heerd wurde immer dominanter. Der Gegner hielt dem positionellen Druck nicht lange Stand. In schwieriger Position verlor er eine Qualität. Sehenswert, wie Heerd das ausnutzte und die Figuren nicht länger strapazierte. – siehe unsere Partie-
Danach gab es bei Thomas Münch eine jähe Wendung zu seinen Ungunsten. Er hatte mit dem Marschallangriff eine scharfe Variante gewählt. Der Gegner kannte sich aber bestens aus und so schien das Bauernopfer zunächst zu verpuffen. Dann spielte er aber sehr ungenau und Münch kam wieder zu Angriff. Der hätte eigentlich zum Sieg reichen müssen. Dann aber schenkte er dem Gegner die Dame. Wahrscheinlich konnte er die heimlichen Vorwürfe der ständigen Vorteilsnahme in den letzten Partien schlecht ertragen. Wer ihn nach seinem letzten Zug sah, konnte den Bibelspruch, dass Geben seliger sei als Nehmen, nicht bestätigt finden.
Lange Zeit hatte sich Nils Enkelmann gut geschlagen. Dann wickelte er aber in ein verlorenes Endspiel ab, das der Gegner auch nicht mehr aus der Hand gab. Damit war die Ilmenauer Niederlage besiegelt. Vielitz, der im Mannschaftssinne Remis abgelehnt hatte, geriet ebenfalls in ein schlechtes Endspiel. Das erkannte der Gegner aber nicht richtig und nahm das Remisangebot an.
So spielte am Schluss nur noch Mehlhorn. Der hatte aus Spielfreude ebenfalls Remis gegen Gläßl abgelehnt, mit einigen positionellen Trümpfen allerdings. Diese blieben dann allerdings irgendwo auf der Strecke. In einem hoch kompliziertem Springerendspiel, das manche Kiebitze zu Fehlurteilen verleitete, einigte man sich dann doch auf Remis. Das ergab den Endstand von 5,5 : 2,5 für die Geraer. Zu hoch sicherlich aber sehr gut erkämpft. Damit retteten sich die Geraer. Ilmenau musste erkennen, dass die Aufstiegsambitionen doch nur bei ständig stabiler Besetzung reell gewesen wären. Die zweite Ilmenauer Mannschaft konnte durch ein 4 : 4 in Erfurt den Klassenerhalt sichern. |
Thomson - Heerd1.d4 d6 2.Sf3 Sf6 3.Lg5 Sbd7 4.e3 g6 5.Sbd2 Lg7 6.Lc4 0–0 7.0–0 e5 8.c3 De7 9.Se4 h6 10.Sxf6+ Sxf6 11.Lh4 g5 12.Lg3 Lg4 13.dxe5 dxe5 14.Le2 Se4 15.Da4 f5 16.h3 Lh5 17.Lh2 Hier spielt der Läufer eine traurige Rolle. Allein seine Aussperrung ist ein strategisches Ziel von Schwarz 17...Sd6 18.Tfe1 Le8 19.Da5 b6 20.Dd5+ Lf7 21.Dc6 Tad8 22.Ted1 f4 23.exf4 exf4 24.Ld3 Dd7 25.Dxd7 Txd7 26.Sd4 Der Versuch, mit 26.g3 fxg3 27.Lxg3 verliert eine Qualität nach 27...Lh5! 26...c5 27.Sf3 Tfd8 28.Te1 Dieser Turm spiel eine traurige Rolle, während sein Kollege nur zuschaut 28...Ld5 29.Sd2 b5 30.f3 Jetzt ist der Läufer ganz ausgesperrt. Weiß hoffte ihn über g1 wieder ins Spiel zu bringen 30...b4 31.Tec1 bxc3 32.bxc3 Tb7 Wegen der Schwäche des Bauern auf c3 droht jetzt das wirkungsvolle Eindringen des Turms auf b2 33.c4? Weiß hatte wohl nach dem ständigen Druck ganz einfach den nächsten Zug übersehen. 33...Lxa1 34.Txa1 Tb2 35.Td1 Lf7 36.Kf1 Die Stellung ist ein Diagramm wert! Weiß hoffte auf Gegenspiel mit Lg1, um den Bauern auf f5 anzugreifen 36...Sf5 37.Lxf5 Tdxd2 38.Txd2 Txd2 39.Lg1 Td1+! Das geht am schnellsten. Nach 40. Kf2 Lc4: kann Weiß das Matt nur unter Hingabe des g- Bauern verhindern. Es fällt dann auch noch der Bauer auf a2. Trostlos! Deshalb gab Weiß auf. |
isv_rp - 22. Mai, 18:26
So spielte am Schluss nur noch Mehlhorn. Der hatte aus Spielfreude ebenfalls Remis gegen Gläßl abgelehnt, mit einigen positionellen Trümpfen allerdings. Diese blieben dann allerdings irgendwo auf der Strecke. In einem hoch kompliziertem Springerendspiel, das manche Kiebitze zu Fehlurteilen verleitete, einigte man sich dann doch auf Remis.
Thomson - Heerd
Sehr zuvorkommend verhielt sich auch der Gegner von Thomas Heerd am ersten Brett. Vacha hatte taktisch aufgestellt, sodass Heerd erhebliche DWZ-Vorteile hatte. Das war dem Spiel auch anzumerken. Der Gegner vermutete wohl wesentlich mehr hinter den Zügen von Heerd und spielte sehr vorsichtig. Das ist gegen einen stärkeren Spieler meist die falsche Strategie. Thomas nutzte konsequent seinen Raumvorteil und konnte in die gegnerische Stellung entscheidend eindringen. (siehe Partie). Damit stand der Sieg von Ilmenau schon fast fest, da nach der Berliner Wertung bei Punktgleichheit die Bretter in ihrer Reihenfolge mit 4 (erstes) bis einen Punkt (viertes) gerechnet werden.
Heerd - Roth
Dr. Leuner - M. Streit
2. Brett, Ralf Poschmann: Gegen einen stärkeren Gegner kann man zwischen zwei Spielstrategien wählen, Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende. Im zweiten Fall versucht man mit Klammern über die Runden zu kommen. Ich habe die erste Variante probiert, es ging schnell, zu schnell zu Ende. Nach 19 Zügen war die rechts gezeigte Stellung entstanden: 20. Sh7+! 1:0. Die Schlüsselvariante ist 20. ... Kg7 21. Te7+ Kh8 22. Sf6 mit undeckbarem Matt im nächsten Zug durch Th7. Andere Züge führen auch zum Matt oder verlieren zu viel Material.
6. Brett, Niels Enkelmann: Zwischenzeitlich sah die Partie ziemlich brenzlig aus, als der Gegner die Wahl zwischen einem Turm- und einem Springeropfer hatte. Ich bin mir nicht sicher, wer in dieser Phase auf Gewinn stand, der angreifende und opfernde Weiße, oder Nils mit seinem Mehrmaterial. Einige Züge später wickelte Nils in ein Bauernendspiel ab, dass er für Schwarz als gewonnen einschätzte. (Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Stellung 100%ig stimmt, aber so in etwa wie auf dem Diagramm dargestellt war sie.)
Diagramm nach dem 17. Zug von Schwarz
Rögner, BW Stadtilm - Dr. Leuner
Vielitz - Strauch
Eine Schlüsselstellung nahm dabei die Partie des Ilmenauer Debütanten Schlötel ein. Der ist erst seit kurzer Zeit Mitglied in Ilmenau, hat erst eine Wettkampfpartie und noch nie in einem Verein trainiert, ein richtiger Hobbyspieler bisher. Das bedingt auch, dass er kaum Theoriekenntnisse hat. Das war seiner Partie anzumerken. Er stand Ausgangs der Eröffnung auf Verlust und büßte Material ein. Ein alter Wettkämpfer hätte hier wahrscheinlich bereits aufgegeben, obwohl er weiß, dass dadurch noch nie eine Partie gewonnen wurde. Norman aber hielt sich nicht an diese Gepflogenheiten. Der Gegner unterstütze ihn dann durch energische Verlustzüge (siehe unsere Partie). Damit führte Ilmenau 3 : 2. Gut spielte auch der erstmals eingesetzte Albrecht Töpfer, der seine Partie sicher zum Sieg führte. Blieb noch Martin Vielitz, der jetzt für den Mannschaftssieg nur noch ein Remis brauchte. Er hatte einen Bauern mehr, der nach einigen, durch den Gegner nicht genutzten Remismöglichkeiten, den Sieg brachte. Damit stand der 5 : 3 Sieg der Ilmenauer fest. Er ist wohl bei dieser Aufstellung etwas glücklich zu Stande gekommen. Ilmenau rückt damit auf den 2. Tabellenplatz vor. Die Gehrener, die in den 80er Jahren das letzte Punktspiel gegen die erste Mannschaft von Ilmenau hatten, stehen weiterhin im Mittelfeld. Das ist eine große kämpferische Leistung, wenn man das sehr knappe Spielerreservoir bedenkt.
Dreßler - Schlöter